Samstag, 12. Februar 2011

Normalmenschenkrams

Wenn man merkt, dass man sterblich ist - nicht nur so 'rein theoretisch sterblich', sondern auch erfahrbar sterblich und das nicht durch unheilvolle Verknüpfungen grausamer Krankheiten oder abstruse heroische Taten, sondern 'einfach so banal, sterblich' - dann ist es extrem frustrierend zu sehen, mit was man sich so alles herumschlagen muss und wie wenig von dem 'was man eigentlich wirklich schaffen' will wirklich umsetzen kann.

Ich bin grade in einem so komischen 'Dazwischen'.
Viele denken, ich kann noch Nichts und wollen so viel helfen, dass ich mich verletzt fühle, dass sie denken, man wäre so schwach und hilflos.
Viele denken, Alles ginge schon wieder ganz normal und erwarten es dann auch. Dabei kann ich noch nicht mal meinen linken Arm direkt neben dem Körper her langsam nach ganz oben heben, ohne das es abartigst weh tut, trotz Schmerzmittelvollgepumptheit.

Ich hasse es so rum-zu-jaulen, weil das nicht mein Ding ist - ich will aber auch nicht mein Leben lang mucksmäuschenstill sein. So langsam denke ich, wenn ich mich zurückerinnere in was für einer Stimmung ich war, als ich vom Joggen zurück kam, dass dieser Bus irgendwie unweigerlich in mich reinknallen musste. Ich war bestimmt einfach so absolut gedanken-verzwickt und am-rum-grübeln, dass ich gar nicht mehr so richtig schnell schalten konnte, als da so ein riesiges Etwas auf mich zugeflogen kam.
Ich habe so viele Projekte und Ideen in meinem Kopf, die herumspuken, an der Tür klopfen, sagen 'Hallo, ich liege hier schon seit drei Jahren *pieks*' und die sich sowas anhören müssen wir 'sorry Kumpels, muss meinen fünften Brief an ignorante Ämter schreiben und dann aufräumen, Bewerbungen schreiben, lustig lächeln , ganz nebenbei studieren, soziale Kontakte pflegen - ihr wisst schon, wir sehen uns dann in drei Jahren wieder' .... .... dabei ist das alles 'Normalmenschenkrams', das sollte doch einfach so nebenbei gehen (?) ...  ... na ja, vielleicht nicht, wenn sich alles antürmt, weil man ein halbes Jahr verschwendet ... wenn ich nicht wüsste wer zwei Deppen daran schuld wären, dann wäre es nicht so frustrierend. Ich und - nein, eigentlich nur Ich, Andere darf man für sowas nicht verantwortlich machen, Frau trifft Entscheidungen ja selbst.

Wenigstens zeigt sich durch das Ganze noch etwas anderes. Wenn man ziellos in der Welt herum läuft und dann wahllos Normalmenschen-Spuren, diese dicken Hauptstraßen, ausprobieren muss um sich zeigen zu wollen, dass man genauso schnell vorankommt, dann wird man doch irgendwann recht hart am Kopf getroffen und von der Straße wieder heruntergeschubst. ... Also - Irgendwie muss ich da 'meinen Weg' finden. Was das heißt weiß ich auch noch nicht  so recht, da muss man wohl wieder mehr auf das eigene Bauchgefühl vertrauen, wie früher. 
Es hat doch etwas Gutes, wenn man ohne Erinnerung aufwacht und dann irgendwann nach dem Morphin-Gedusel wieder mal normal denken kann - Die Dinge klarer sehen.


Sue





Ps: Das ist eigentlich schon viel zu - 'zu ... (xy Adjektiv einsetzen)' - geschrieben. Was solls, kann sich ja jeder mal einen theatralischen gönnen :/

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