Freitag, 25. Februar 2011

Vom Streichholz und den Motten




So.
Es gibt keine Ausrede mehr.
Als heimwehkranker Kreativmuffel habe ich wochenlang meine Zeichnungen im Rohzustand herumgammeln lassen.
Doch ein Haufen Entwürfe nützt einem schließlich auch nichts, wenn dann nie etwas ordentlich umgesetzt wird
- ein guter Vorschiebegrund war immer: Kein Licht auf dem Tisch.
Es gibt jetzt keine Ausreden mehr.
So.






Noch eins: Weil ich soetwas irgendwie immer verlege:
Der Perfekte Geburtstagskuchenteig
'Der Wandelbare'

I. 1 cup sugar + 1/2 cup butter -> mixen
II. langsam 2 eggs einrühren
III. 1 1/2 cups flour (selfraising oder backpulver hinzufügen)
IV. 1/2 cup milk + ein EL vanille extract
mixen
V. 30 mins bei 175°C


perfekt obendrauf:
'Fresh and Cheesy'

I. 1 packen (250-300 g) frischkäse + 1/2 cup butter
II. 2-3 cups powded/icing sugar
+ Geschmacksgeber nach Laune

voilà

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Sonntag, 20. Februar 2011

Das Eiswagenmobil

In manchen alzu komischen Momenten habe ich immer wieder ganz bildlich den lustigen angetrunkenen Typen von Montreal im Kopf, wie er so ganz aus dem Zusammenhang gerissen den Kopf schräg legt, mich traurig  anguckt und meint 'Du ... du musst nicht immer lächeln, wenn du dich gar nicht danach fühlst...'

Grade hat genau um die Uhrzeit um die Herr Officer hier auftauchen wollte eines dieser altmodischen Eismobile  direkt vor meinem Haus gehalten und sein schönes dudeliges Liedchen abgespielt. Habe vom Fenster aus rausgeluschert und wäre auch nicht verwundert gewesen, wenn der Herr B. mitten aus dieser abstursen Kitischgkeit rausgehüpft wäre und gebrüllt hätte: 'Kopf hoch und Arsch in den Sattel'.

Dinge zu wissen und Dinge zu lesen ist immer noch etwas anderes. Die Zeugenaussagen waren zwar kurz und knackig, aber vielleicht gerade darum haben sie 'Etwas', das immer abstrakt war, zu 'Realem' werden lassen. Es tut mir leid um all die Sorgen und all die Mühen und all die Ängste. Kann mich glaube ich nie wirklich angemessen bei all den Menschen bedanken, aber so ist das wohl. Man kann nicht alles ausballancieren, manchmal pasieren Dinge, die würfeln alles durcheinander. Wage trotzdem sagen zu können, ich würde in gegebenen Situationen auch nichts anderes für diese Menschen tun.

Mein Kaffeesatz dort in der großen Ikea Tasse sieht aus wie ein Schiff.

Sonntag, 13. Februar 2011

Sonntag

Lustige Geburtstagsfeier gestern Abend verlebt.
Auf dem Rücken schlafen macht sehr Spaß.

Samstag, 12. Februar 2011

Normalmenschenkrams

Wenn man merkt, dass man sterblich ist - nicht nur so 'rein theoretisch sterblich', sondern auch erfahrbar sterblich und das nicht durch unheilvolle Verknüpfungen grausamer Krankheiten oder abstruse heroische Taten, sondern 'einfach so banal, sterblich' - dann ist es extrem frustrierend zu sehen, mit was man sich so alles herumschlagen muss und wie wenig von dem 'was man eigentlich wirklich schaffen' will wirklich umsetzen kann.

Ich bin grade in einem so komischen 'Dazwischen'.
Viele denken, ich kann noch Nichts und wollen so viel helfen, dass ich mich verletzt fühle, dass sie denken, man wäre so schwach und hilflos.
Viele denken, Alles ginge schon wieder ganz normal und erwarten es dann auch. Dabei kann ich noch nicht mal meinen linken Arm direkt neben dem Körper her langsam nach ganz oben heben, ohne das es abartigst weh tut, trotz Schmerzmittelvollgepumptheit.

Ich hasse es so rum-zu-jaulen, weil das nicht mein Ding ist - ich will aber auch nicht mein Leben lang mucksmäuschenstill sein. So langsam denke ich, wenn ich mich zurückerinnere in was für einer Stimmung ich war, als ich vom Joggen zurück kam, dass dieser Bus irgendwie unweigerlich in mich reinknallen musste. Ich war bestimmt einfach so absolut gedanken-verzwickt und am-rum-grübeln, dass ich gar nicht mehr so richtig schnell schalten konnte, als da so ein riesiges Etwas auf mich zugeflogen kam.
Ich habe so viele Projekte und Ideen in meinem Kopf, die herumspuken, an der Tür klopfen, sagen 'Hallo, ich liege hier schon seit drei Jahren *pieks*' und die sich sowas anhören müssen wir 'sorry Kumpels, muss meinen fünften Brief an ignorante Ämter schreiben und dann aufräumen, Bewerbungen schreiben, lustig lächeln , ganz nebenbei studieren, soziale Kontakte pflegen - ihr wisst schon, wir sehen uns dann in drei Jahren wieder' .... .... dabei ist das alles 'Normalmenschenkrams', das sollte doch einfach so nebenbei gehen (?) ...  ... na ja, vielleicht nicht, wenn sich alles antürmt, weil man ein halbes Jahr verschwendet ... wenn ich nicht wüsste wer zwei Deppen daran schuld wären, dann wäre es nicht so frustrierend. Ich und - nein, eigentlich nur Ich, Andere darf man für sowas nicht verantwortlich machen, Frau trifft Entscheidungen ja selbst.

Wenigstens zeigt sich durch das Ganze noch etwas anderes. Wenn man ziellos in der Welt herum läuft und dann wahllos Normalmenschen-Spuren, diese dicken Hauptstraßen, ausprobieren muss um sich zeigen zu wollen, dass man genauso schnell vorankommt, dann wird man doch irgendwann recht hart am Kopf getroffen und von der Straße wieder heruntergeschubst. ... Also - Irgendwie muss ich da 'meinen Weg' finden. Was das heißt weiß ich auch noch nicht  so recht, da muss man wohl wieder mehr auf das eigene Bauchgefühl vertrauen, wie früher. 
Es hat doch etwas Gutes, wenn man ohne Erinnerung aufwacht und dann irgendwann nach dem Morphin-Gedusel wieder mal normal denken kann - Die Dinge klarer sehen.


Sue





Ps: Das ist eigentlich schon viel zu - 'zu ... (xy Adjektiv einsetzen)' - geschrieben. Was solls, kann sich ja jeder mal einen theatralischen gönnen :/

Dienstag, 1. Februar 2011

Hommage

Die Sonne scheint hier durch mein Erkerfenster hinein und schafft es mit ihren Strahlen noch viel weiter. Leider tut kitzeln noch etwas weh - zu viel Bewegung im Brustkorb.

Wie soll man da alles in einem Beitrag zusammenfasen, was die letzten Wochen hier passiert ist? Besonders, wenn die Erinnerung so bröckelig ist, wie der Boden des gestrigen Käsekuchens?
Ich sitze das erste Mal seit dieser Zeit allein in meinem Zimmer, höre Musik und die Noten tanzen einen komischen Tanz mit meinen Gedankenfetzen. Manche Gedanken erscheinen einem immer so kitschig, wenn man sie irgendwo liest und dann sind sie plötzlich doch so wahr - Ich bin sehr froh noch zu leben. Ich bin sehr froh, dass mein Leben mein Leben ist, egal was für unglückliche Dinge darin manchmal passieren und ich bin froh, dass in ihm die Leute vorkommen, die es tun.
Wenn man unterwegs ist, um Frust weg-zu-joggen, und dann scheinbar ein Augenzwinkern später aufwacht - ohne Erinnerung, auf einem Bett in der Intensivstation, während einem jemand den Kopf zusammen näht und einem dabei erklärt, man währe gestern von einem Bus angefahren wurden - dann hat alles was man so sieht schon einen leicht anderen Blickwinkel, wird in anderen Farben gemalt. Ich würde gar nicht sagen, dass es viel an mir und meinem Charakter geändert hat, eher daran Dinge einzusehen, die für mich immer etwas schwer waren: 

Es gibt mittlerweile eine Menge Menschen, die mich mögen - und zwar selbstlos mögen. Menschen, denen ich keine Gegenleistung erbringen muss, in den Momenten in denen ich schwach bin. Menschen, die einfach da sind, vor denen ich auch mal zeigen kann, dass ich schwach bin. Menschen, die mich so mögen, wie ich bin.
Das klingt so simpel, aber für mich macht es so viel aus. Es zeigt, dass sich das Leben ändert, dass man sich selbst ändern kann und das man irgendwann auch mal zurückbekommt, was man selbst Anderen gibt.

Es geht ein riesengroßer Dank an meinen Pa, der sofort los geflogen ist, an meine Ma und ihren Liebsten, die morgen hier ankommen. 
An meine Schwestern, die rumtelefonieren und dadurch helfen, dass sie herausfinden, was überhaupt los ist und wen man fragen muss. 
An meinen wunderbaren Freund, der da ist, die ganze Zeit, der aufpasst, stützt und hilft, unglaublich viel gibt, den ich unbeschreiblich liebe :). 
Die alten Freunde, die schreiben und Gedanken schicken. 
Die Freunde hier, die mich echt vom Hocker gerissen haben, weil sie mich wirklich jeden Tag besuchen kamen um mich aufzuheitern und zu gucken, wie es mir geht. 
Es geht sogar ein Dank an meine Uni-Fee, die alles für mich geregelt hat und möglich gemacht hat, dass alles dort in den richtigen Bahnen weiter läuft.
Ich glaube ich habe mich noch nie in meinem Leben so un-alleine und stark gefühlt - trotz non existenter körperlicher Kraft *lach*. 
Danke?

Dieser Kitsch-Beitrag musste einfach sein. Meine 9 Rippen heilen so langsam wieder zusammen und mit ihnen  noch andere Dinge, die schon länger angeknackst waren. Mein Bein humpelt noch etwas und das Atmen geht auch zu flach, aber bald ist von dem ganzen Unfall nur noch eine mittelgroße Narbe über dem Auge übrig - und dafür sehe ich endlich wieder ohne Farbfilter.

Habe euch unglaublich lieb.
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